In Kempten haben 30% der knapp 70.000 Einwohner in irgendwelcher Form einen Migrationshintergrund. Sie sind entweder zugereiste Ausländer oder sind in Kempten geboren, haben aber Eltern und Großeltern, die aus dem Ausland oder den früheren deutschen Gebietsteilen stammen.
Allerdings ist das nicht von dieser zeit alleine. Die Geschichte Kemptens, die im attraktiv, interaktiv und lebendig gestalteten, neuen Stadtmuseum von der Römerzeit bis heute dargestellt wird, ist vom Beginn an mit Zuwanderung verbunden.
In einem separaten Raum wird jedoch die Migration und Zuwanderung seit dem Zweiten Weltkrieg thematisiert. In dieser Epoche sind Menschen aus unterschiedlichen Gründen nach Kempten gekommen. Direkt nach dem Krieg die Heimatvertriebenen, später Gastarbeiter aus dem Mittelmeerraum und Spätaussiedler, sowie in jüngster Zeit Schutz suchenden Flüchtlingen aus Kriegsgebieten.
In den filmischen Interviews der Veronika Dünßer-Yagci erzählen Frauen und Männer, die irgendwann in den letzten 70 Jahren ihre Heimat verlassen haben, offenherzig wie es ihnen dabei ging, welche Schwierigkeiten sie empfunden haben, aber auch wie sie schlussendlich angekommen sind. Die Bildschirme mit den Filmen sind in schönen Stelen untergebracht, auf deren Rückseite jeweils eins meiner Schwarzweiß-Portraitbilder abgebildet ist.
Wir haben versucht diese Menschen als Individuen aus der anonymen Pauschalierung der Überbegrifflichkeiten und dem politischen Diskurs herauszuheben. Damit zeigen wir, dass ein friedliches Zusammenleben in einer Stadt nur dann möglich ist, wenn wir einander auf der individuellen Ebene begegnen bleiben.
Das Stadtmuseum Kempten ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Zugang ist kostenlos und barrierefrei. An bestimmten Feiertage gelten abweichende Öffnungszeiten. Infos dazu auf der Museumswebsite
Unser Dank geht an die Stadt Kempten und die Keslar Energiehandel GmbH, die das Projekt tatkräftig und finanziell gefördert haben und an die Eigentümer der Locations, an den wir filmen und fotografieren durften. Unser größter Dank gilt aber natürlich die Frauen und Männer, die bereit waren, ihre Lebensgeschichten für uns offenzulegen!
Museumswebsite: https://kempten-museum.de/
Website Kees van Surksum
Website VeronikaDünßer-Yagci
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