Im Wertachtal war ich am vergangenen Wochenende nicht zum ersten Mal. Nicht nur privat war ich dort einige Male wandern, letztes Jahr stand auch ein Fototermin für den Tourismus Oy-Mittelberg an. Dass es kurz hinter Maria Rain und im Schatten der Autobahnbrücke auch ein echtes Bergwerk in den Talhängen gibt, war mir allerdings neu. Wenn man keine Wanderführer zur Hand nimmt, ist seine Entdeckung eher eine Frage des Zufalls. In dem Fall hat eine Ortskundige der Agentur mich direkt und zielgenau hingeführt.
Ich hatte das Gefühl schon mal an dem Ort vorbeigelaufen zu sein. Abwärts ins Tal der Wertach liegt der Stollen jedoch versteckt im Hang ein wenig zurück vom Weg und wenn man auf seine Fußtritte achten muss, kann man schon schnell daran vorbei laufen. Zugänglich ist der Stollen nicht, denn ein festes Gittertor versperrt den Eingang. Ein Blick in den dunklen Tunnel, vorbei an einen Lorrie ist schon fast unheimlich. Auch das Blizlicht vermochte jedoch keine zurückgebliebenen Kumpel-Zombies wecken, allenfalls eine kleine neugierige Maus hat es angelockt. Wenn es hier überhaupt mal einen Kanarienvogel gab, habe ich auch den nicht gesehen. Ich vermute mal, den gab es hier nie, nur schuftende Kumpel, den ich nur ungerne in das Innere des Hangs gefolgt wäre.
Der alten Stollen wurde vor hundert Jahren angelegt. Die Kohle, die hier zweifelsohne in mühevoller Handarbeit gewonnen wurde, war mal gut für die Energieversorgung der Bärenbrauerei in Nesselwang, später auch für das Allgäuer Brauhaus. In den 1990ern wurde der Eingang des kleinen Bergwerkes rekonstruiert. Man erreicht ihn in 15 Minuten per Fuß von Maria Rain aus, unter der Autobahnbrücke der A7 durch und dann rechts den Hang des Wertachschluchts hinunter.
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