Warum als Fotograf in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt? Das war einer der Gedanken, die an meinem Projektidee „Route 66“ zugrunde liegt. Man kann die famose Highway in den Staaten als einer in einer langen Reihe an Fotografen abreisen, oder eben quasi vor der Haustür den lokalen Route 66 fotografieren.
Die Straßennummer ist aber nicht der Namensgeber dieser Fotoserie, sondern eine kleine, ländliche Buslinie 66, die von Kempten über Altusried nach Leutkirch führt. Zumindest, in ihrer längsten Variante. Der Fahrplan der Linie ist sehr variabel. Manchmal fährt der Bus von Kempten nur noch die Strecke von 15 Kilometer bis nach Altusried. Wenn Schulferien sind oder am Wochenende, verkehrt er nur sporadisch.
Die Projektidee ist nicht neu und hat sich in der Zeit auch mehrmals geändert. Von Dokumentarreihe mit Menschen und Situationen, bis hin zu Fine Art Fotografie, bei der ästhetische und dokumentarische Aspekten zusammenkommen. Mit dem letzten Ansatz in der Fototasche, habe ich im Winter angefangen, die Umsetzung zu intensivieren. Eine schöne Jahreszeit, die für mich auch etwas zum Ausdruck bringt von der Trostlosigkeit, die mit einem in Autoland Deutschland so wenig geschätzen Verkehrsmittel und seiner Infrastruktur einher geht.Das obige bild ist eine Sneak Preview. Das Projekt wird noch über das laufende Jahr weiter entwickelt. Und natürlich werde ich dann auch mehr darüber berichten.