Was den Flugbetrieb betrifft, ist heute am Flugplatz alles anders als früher. Die lange Geschichte des Platzes ist vom Militär geprägt, ob als Flugschule, als Stutzpunkt für die Luftverteidigung Münchens oder als amerikanischer Fliegerhorst und Sendestation, als Sprechrohr der „freien Welt“ in Richtung Ost-Europa. Heute sind es hauptsächlich Hobbypiloten, die hier segelnd oder motorisiert abheben. Am Kiosk und im Biergarten trifft man sich, redet man Benzin oder kehrt man als Wanderer oder Radfahrer ein. Denn zwischen der Münchener Nordumfahrung und der Schlossanlage von Oberschleißheim kann man sich gut erhohlen und Freiraum, Natur und Geschichte erleben.
Die alten Hangars sind an sich schon eine industrie-historische Sehenswürdigkeit. Die halbrunden Decken der Juncker-Hallen sind aus einförmigen Stahlbauteilen, ähnlich wie bauen mit Meccano, vom Boden aus errichtet. Ein Patentlösung, mit der die Firma weltweit und gerade dort, wo mit wenig Aufwand und günstig gebaut werden musste, Erfolg hatte. Segelflugzeuge werden an der Dachkonstruktion hochgezogen und hängen wie lebensgroße Flugzeugmodelle in einem Kinderzimmer unter der Decke. Die Zeit beweist, dass diese Bauweise es in sich hatte, denn in Oberschleißheim stehen die Hallen schon fast ein Jahrhundert lang. Auch wenn sie hier und da noch die Narben des Krieges aufweisen.
Da wo heute an der Nordseite des Platzes ein Zaun die gekürzte Start- und Landebahn begrenzt, liegt eine erstmals unspektakulär anmutende, aber auf dem zweiten Blick sehr interessante Naturlandschaft. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Flugplatz als Stutzpunkt der amerikanischen Luftwaffe in Betrieb. Ein Stück der Landbahn ist noch zu erkennen. Der Beton wird von der Zeit und der Natur zerlegt und verändert langsam zum Kiesschicht auf der in einem dünnen Erdschicht Heide wächst und eine Vielfalt anderer Pflanzenarten, mitunter aus dem Alpenraum, heimisch werden. Im Gelände sind an den Drainagegraben und einer anderen Bodenbeschaffenheit immer noch unschwer die Stellen zu erkennen, wo einst die Taxibahnen verlegt wurden. Nun weiden Hirten hier ihre großen Schafsherden als Teil dieses besonderen Ökosystems.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist eine verlassene Anlage des amerikanischen Geheimdienstes CIA. Von den Gebäuden aus wurde Radio Free Europe gesendet, ein Sender die Nachrichten aus der „freien Welt“ nach Ost-Europa brachte. Die Scheinwerfer beleuchten nachts nicht länger den Raum zwischen den doppelten Zaunreihen, die Schranke ist weg und das Wachhäuschen am Eingang verlassen, aber sonst sieht die Infrastruktur aus, als wäre sie bis gestern noch in Betrieb gewesen.
Paul Eschbach organisiert auf dem Gelände geführte Wanderungen und Fototouren. Wer Interesse daran hat, bekommt bei ihm Infos dazu. Die Website von Delta Image findet ihr hier.
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