Das Projekt „NeuDeutsch“, das meine Fotografenkollegin Ann Mackinnon und ich gemeinsam konzipiert haben, geht in die zweite Runde und zwar vom 9. bis 14. Juni während des 4. Oberstdorfer Fotogipfels.
Letztes Jahr war ich mit dem Projekt „Zeitsprung Allgäu“ im Foyer des Oberstdorfhauses vertreten. Diesmal kommt unserem gemeinsamen Projekt die Ehre zu, in einer für den Fotogipfel brandneuen Ausstellungslocation eine Première zu haben: das „Loft“ an der Ludwigstraße, direkt hinter dem Oberstdorfhaus,
Mit dem Fotoprojekt „NeuDeutsch“ wollen wir erreichen, dass Menschen, die in Deutschland Zuflucht vor Krieg und Terror suchen, nicht wie in der politischen Debatte pauschaliert werden, sondern das wir ihnen als individuelles Gegenüber auf Augenhöhe begegnen können.
Der Text im Programmheft des Fotogipfels dazu:
Flüchtlinge sind in Deutschland Gesellschaftsthema Nummer Eins. In der öffentlichen Diskussion werden sie kategorisiert als „Welle“, oder „Strom“, nach sichereren und unsicheren Herkunftsländern unterschieden. Der einzelne, schutzbedürftige Mensch, bleibt dabei im Hintergrund.
Im August 2015 schrieb der ehemalige Asylrichter Peter Vonnahme in der Süddeutsche Zeitung: „Ich habe in meiner langen Tätigkeit als Asylrichter die Schicksale vieler Asylbewerber kennengelernt. Die weitaus meisten wurden nicht als asylberechtigt anerkannt, weil sie nicht „politisch“ verfolgt waren. Entscheidend ist jedoch, dass nach meiner sicheren Erinnerung nahezu alle Asylbewerber einen überaus triftigen Grund für das Verlassen ihrer Heimat hatten.“
So wie sich ein Richter mit jedem einzelnen Menschen juristisch auseinandersetzt, so haben die Fotografen Ann Mackinnon und Kees van Surksum dies bildlich getan. In jedem einzelnen der ausdrucksstarken Portraits steht der Mensch im Mittelpunkt. In Licht-und-Schatten-Symbolik und mit wenigen Worten der Flüchtlinge selbst. Ihre Schicksale, Unsicherheiten und Hoffnungen werden dem Betrachter auf Augenhöhe nahegebracht. Denn wirklich Teil unserer Gesellschaft werden diese „Neudeutschen“ nur, wenn wir sie so sehen, begegnen und kennen lernen.
Die Ausstellung ist auch nach dem Fotogipfel noch im Loft zu sehen. Voraussichtlich bis zum 30. Juni 2016.
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