Das Fotografieren von Menschen gehört zu den Königsdisziplinen für Fotografen. Menschen und ihr Leben sind eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration und Motivfindung. Zugleich verlangt ein gutes Portrait dem Fotografen mehr als „nur“ Kreativität und technisches Können ab. Welche Form von Menschenfotografie man auch zu seinem Thema macht, stets sind vor allem soziale und emotionale Intelligenz von großer Wichtigkeit. Weiterhin sind soziale Fähigkeiten und eine feinfühlige Wahrnehmungsgabe eine Voraussetzung.
„You got to love them, before you shoot them“, sagte einst Robert Capa. Ein Menschen- und Portraitfotograf muss in erster Linie Menschen schätzen oder zumindest von ihnen fasziniert und an ihnen interessiert sein, in welcher Hinsicht auch immer. Dabei spielt Unbefangenheit eine große Rolle. Sie ermöglicht dem Portraitierten, ganz bei sich zu bleiben. Der Fotograf wiederum kann seine Interpretation dadurch treffender gestalten. Somit ist das Bild eines Menschen immer das Ergebnis einer Begegnung oder einer Auseinandersetzung, die weit vor dem Moment des Auslösens anfängt und weitergeht, bishin zum Betrachter, der nicht zuletzt die Botschaft eines Bildes mitbestimmt.