In der „Allgäumetropole“ Kempten leben heute ca. 70.000 Menschen. Rund 30% der Einwohner kommen aber nicht aus uralt eingesessenen Kemptener Familien, sondern haben in irgendwelcher Form einen Migrationshintergrund. Sie sind entweder zugereiste Ausländer oder sind zwar in Kempten geboren, haben Eltern und Großeltern, die aus dem Ausland oder den früheren deutschen Gebietsteilen stammen.
Seit dem zweiten Weltkrieg sind, in verschiedenen Epochen und aus unterschiedlichen Gründen, Menschen aus ihrer ursprünglichen Heimat nach Kempten gekommen. Direkt nach dem Krieg die Heimatvertriebenen, später Gastarbeiter aus dem Mittelmeerraum und Spätaussiedler, sowie in jüngster Zeit Schutz suchenden Flüchtlingen aus Kriegsgebieten.
Die Ausstellung portraitiert an Hand von Fotografien, filmischen Interviews und Texten zehn Frauen und Männer, die irgendwann in den letzten 70 Jahren ihre Heimat verlassen haben. Sie erzählen offenherzig ihre bewegenden Geschichten, wie es ihnen dabei ging, welche Schwierigkeiten sie empfunden haben, aber auch wie sie schlussendlich angekommen sind.
Mit unseren Bildern und Videos haben Veronika Dünßer-Yagci und ich versucht, diese Menschen als Individuen aus der anonymen Pauschalierung der Überbegrifflichkeiten und dem politischen Diskurs herauszuheben. Damit versuchen wir klar zu machen, dass ein friedliches Zusammenleben in einer Stadt dann möglich ist, wenn wir einander auf der individuellen Ebene begegnen bleiben. Denn was alle unseren Protagonisten verbindet, ist dass sie in der jemals fremden Stadt eine neue Heimat gefunden haben und arbeiten, lieben und leben als Teil eines großen Ganzen.
Die Ausstellung ist noch bis Mai 2019 zu sehen und bietet ein Rahmenprogramm mit regelmäßigen Veranstaltungen in und außerhalb des Museums.
Unser Dank geht an die Stadt Kempten und die Keslar Energiehandel GmbH, die das Projekt tatkräftig und finanziell gefördert haben, an Fabian Karrer und die Designgruppe Koop für das Ausstellungskonzept und an die vielen Besitzer von Locations, an den wir filmen und fotografieren durften. Unser größter Dank gilt aber natürlich die Frauen und Männer, die bereit waren, ihre Lebensgeschichten für uns offenzulegen!
Museums-App: https://www.mensch-land-flucht.de
Info zur Ausstellung und dem Rahmenprogramm auf der Website der Stadt Kempten.
Website Kees van Surksum
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